Freitag, 15. November 2013

Zenith Montre D'Aeronef Typ 20 GMT

Liebe Gemeinde!

Soll ja niemand denken, dass mein Herz nur für Panerai und VDB schlägt! Ich besitze zwar in meiner Sammlung von diesen Marken die mit Abstand meisten Uhren, aber auch andere Marken haben ein Platz bei mir gefunden.

Ich war immer ein großer Fan der IWC Big Pilot und hatte sie auch schon mehrfach am Handgelenk, doch die Krone und der Preis haben mich immer davon abgehalten, das Ding letztendlich zu kaufen und jetzt, wo sie mittlerweile fast 13.000 EUR kostet, ist mir das für eine schnöde Fliegeruhr einfach zu viel Geld.

Auf der Suche nach Alternativen wurde ich bei Zenith fündig.

Die Marke Zenith begeistert mich schon seit vielen Jahren. Ich hatte vor einer gefühlten Ewigkeit auch mal eine El Primero HW, weil ich dieses legendäre Chronographen-Kaliber einfach wunderschön finde. Allerdings wurde mir die HW dann irgendwann zu klein mit ihren 39mm Durchmesser. Das ist mittlerweile für mich, als trüge ich meine Kommunionsuhr...

In der Nataf-Ära drehte Zenith dann sowohl design- als auch preismäßig völlig ab (und durch) und so wurde die Marke völlig unineressant, weil sie plötzlich Ihren kompletten Charme verlor. Ich glaube, dass heute jeder dort den Tag verflucht, an dem dieser Herr den Vorstand übernahm.

Im letzten Jahr stellte die Marke wieder Uhren vor, die sich auf alte Werte aus dem Hause Zenith beriefen, nämlich klassische Uhren mit hoher Qualität zu erschwinglichen Preisen zu bauen!

Damit war Zenith endlich wieder auf den richtigen Weg! Ich wurde zunächst auf die komplizierte Doublematic aufmerksam, die in einem Gehäuse einen Chronographen mit Großdatum, einer Weltzeitanzeige und einem Wecker vereint:


Viele finden diese Uhr völlig überladen, aber ich finde die vielen Komplikationen in einem tragbaren 45er Gehäuse zu einem - für eine Manufaktur sehr guten Preis - absolut klasse.

Dann sah ich die Montre D'Aeronef Type 20 GMT und da war es um mich geschehen, weil sie vieles hatte, was ich an der Big Pilot toll fand, aber einige Details, die mir einfach noch viel besser gefielen.

Besonders toll fand ich es, dass die Uhr eine wunderschöne Neuauflage eines alten Bordchronometers von Zenith ist. Es ist doch toll, wenn ein Pionier der Borduhrfabrikation sich auf historische Modelle besinnt und diese neu auflegt: Vom Bordchronometer zur Armbanduhr!

Im folgenden zitiere ich jetzt einen Teil aus einem Bericht aus dem Watchlounge Forum. Dort hat Braschlitz seine Type 20 Baron Rouge vorgestellt und den historischen Teil dieses Artikels finde ich so toll, dass ich ihn hier gerne einfügen möchte. Besser kann man so etwas nicht machen:

Zitat Braschlitz Anfang:

1865 bis 2013

Als Fabrique des Billodes im Jahre 1865 gegründet, führten die Gründer der Manufaktur bereits seit 1900 Bordchronometer im Portfolio.


Die Marke Zenith

Mit Umwandlung in eine AG im Jahr 1911 wurde die Marke Zenith geboren, die etwa seit 1918 auch Armbanduhren herstellt.

Meilensteine der Marke Zenith waren seither das 1948 präsentierte Präzisionskaliber 135 und das erste automatische Chronographenwerk der Welt, das 1969 vorgestellte Kaliber „El Primero“. 2005 fertigte Zenith den kompliziertesten Armband-Wecker der Welt, die Zenith Grande Class Traveller Répétition Minutes.

Mit der Übernahme in den französischen Konzern Louis Vuitton Moët Hennessy kam 2001 Thierry Nataf als Präsident, General- und Artdirektor zu Zenith. Nataf konnte sich mit seinen Vorstellungen zu Uhren aus dem Hause Zenith jedoch nur bis 2009 bei der LVMH Konzernspitze durchsetzten. Den Steuerknüppel als CEO übernahm Jean-Frederic Dufour unter dessen Leitung Zenith sich auf alt Bewährtes besinnt. Jedoch nicht das tumbe, starre pochen auf Traditionen ist das Credo der Manufaktur. Neuinterpretationen von Klassikern werden in Angriff genommen. Die Umsetzung ist meiner Meinung nach ein voller Erfolg.

Montre d'Aéronef Type 20 GMT

Von der modernen Stratos/Stratos Flyback Rainbow in der El Primero Kollektion über die eleganten Dreizeiger-Uhren aus der Serie Captain, die 2012 vorgestellte Zenith Pilot Big Date Special, Pilot Doublematik bis hin zur Montre d'Aéronef Type 20 GMT: Jede Uhr ein Treffer. Besonders gefreut habe ich mich über die Zenith Pilot Montre d’Aéronef Type 20 GMT Red Baron.

Benannt nach Manfred Freiherr von Richthofen der im Ersten Weltenbrand die höchste Zahl von Luftsiegen erzielte, die von einem einzelnen Piloten erreicht wurde. Den Vulgo „Der Rote Baron“ erhielt von Richthofen, der einen Großteil seiner Einsätze in mehr oder weniger rot gestrichenen Flugzeugen des „Flying Circus“ flog, erst nach dem Krieg.



Albatros

Fokker Dr I

Zitat Braschlitz Ende (Quelle aller Fotos und des Textes: Watchlounge Forum, Thread: Montre D'Aerone Type 20 GMT Baron Rouge, erschienen am: 17.09.2013 im Unterform "Andere Marken")

Die Uhr ist im besten Sinne des Wortes eine Hommage an die alten Bordchronometer der 20er und 30er Jahre und überzeugt durch eine fantastische Verarbeitung. Im Innern der Type 20 GMT tickt das automatische Manufakturkaliber Elite 693 mit kleiner Sekunde bei der "9" und GMT-Anzeige im 24-Stunden-Design.

Bei der "10" ist ein Drücker am Gehäuse angebracht, über den die GMT-Anzeige der Type 20 GMT einfach vorgestellt werden kann. Man muss also die Krone zum Verstellen der GMT Zeit gar nicht ziehen. Neben dem Drücker ist eine Plakette angebracht, auf der die Seriennummer der Uhr eingeprägt ist. Ein wunderschönes Detail.

Das mattschwarze Blatt mit den aufgesetzten Zahlen aus voll-leuchtender SuperLuminova Leuchtmasse ermöglichen bei Tag und Nacht eine unglaublich gute Ablesbarkeit der Uhr. Im Dunklen ersetzt die Type 20 eine Taschenlampe.

Für mich ist die neue Zenith Pilot eine absolut tragfähige Alternative zur Big Pilot, die sich meines Erachtens deutlich besser trägt und durch viele liebevoll gestaltete Details sowie einen unschlagbar günstigen Preis (für eine Manufaktur-Uhr) auszeichnet. Wirklich einziger Kritikpunkt ist das Originalarmband. Es ist für eine Fliegeruhr dieser Größe deutlich zu kurz. 

Doch jetzt genug des Textes, Fotos:

Hier auf der schönen Klavierlack-Box:


Das Bodenrelief ist ein Traum:


Die Drückerseite mit der Plakette:


Die Schließe:


Ein Lume Shot:


Und hier noch ein Wristshot mit dem jetzt montierten Vintage-Basketball-Strap:


Und - last but not least - das wunderschöne Vintageband von Flat Iron Straps:


Ich hoffe, Euch gefällt's und ich bedanke mich für's Reinschauen!

Gruß,

Oliver

1 Kommentar:

  1. Tolle Uhr toller Bericht,Danke
    Nur der Schließendorn hätte ruhig ein paar 10tel breiter sein dürfen.
    Das können viele günstige Besser.
    Hatte ja unter anderem die Felix Baumgartner Zenith und ja das sind
    wahnsinnig hochwertig gearbeitete Uhren.
    Aber der neue CEO ist auch ein Riesenfuchs in der Branche und lebt Uhren.
    Meine aber seit 2011 ist das "neue" Zenith am Start.

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