Donnerstag, 7. November 2013

Munichtime mit Panerai

Moin zusammen!

Hier nun mein erster Bericht im Blog.

Ich war am Wochenende in München auf der Munichtime. Die Munichtime findet jährlich am ersten November-Wochenende in München im Bayrischen Hof statt. Es ist insofern eine eher ungewöhnliche Messe, als sie für jeden Interessierten zugänglich ist und der Eintritt frei ist. So kann jeder Uhrenbegeisterte dort die Neuheiten vieler Marken, auch eher kleiner und unbekannter Marken, bewundern und mal ans Handgelenk legen.

Meine Frau und ich waren zu zwei Veranstaltungen der Marke Panerai eingeladen. Am Freitag Abend fand ein Cocktailabend statt, zu dem ca. 150 Gäste eingeladen waren. Am Samstag gab es dann ein Private Dinner mit ca. 30 Gästen.

Dort gab es die Möglichkeit, alle Neuheiten von Panerai zu bewundern und sich einige seltene Originale aus den 40er und 50er Jahren etwas genauer anzusehen.

Alles in allem waren es zwei wunderschöne Abende, an denen ich alte Freunde traf und neue Freunde fand.

Am ersten Abend habe ich mir die Neuheiten sehr genau angesehen. Einige gefallen mir wirklich gut, andere sind - glaube ich - eher für andere Märkte als den Deutschen bestimmt. Die rotgoldene Radiomir mit blauem SLC Dial, linearer Gangreserveanzeige und GMT ist so absolut gar nicht mein Fall.


Die Radiomir in Platin ist allerdings ein echter Leckerbissen. Auf den ersten Entwürfen zierte die Lünette noch das berühmte "Brevettato". Schade, dass man sich entschieden hat, das im Serienmodell wegzulassen.

Die beste neue Serienuhr, auch vom Preis-/Leistungsverhältnis her, ist sicherlich die PAM 510, die eigentlich eine PAM111 ist. Allerdings wurde hier das ETA Kaliber durch ein Acht-Tage-Manufakturwerk ersetzt. Sie wird dadurch etwa einen Millimeter flacher und die Rückseite ist viel schöner anzusehen.




Ein weiterer Favorit ist für mich der Chronograph Rattrapante 8-Days. In Rotgold war er vor einigen Jahren als PAM319 eine SE. Nun gibt es die Serienversion in Titan und auch diese muss sich nicht verstecken.

Auch ihn ziert das SLC Dial, das zukünftig ein wichtiger Bestandteil des Auftritts von Panerai sein wird. Hier werden wir noch viele weitere Modelle zu Gesicht bekommen.


Zum ersten Mal gab es bei einer Munichtime auch Vintage Panerai zu sehen. Ein Sammler aus dem Münchener Raum hatte freundlicherweise seine Uhren zur Verfügung gestellt. So konnte ich zum ersten Mal aus der Nähe eine Small Egiziano, eine 3646 und 6152 mit Angeluswerk betrachten. 

Besonders die Small Egiziano hat es mir angetan. Ich habe an dem Abend gleich zu den Panerai-Verantwortlichen gesagt, dass ich mir wünschen würde, dass es davon eine Re-Edition gibt. Die Antwort lautete mit einem Schmunzeln, dass das Gehäuse ja bereits da sei... Abwarten...







Ein weiteres schönes Stück, das es an diesem Abend zu sehen gab, ist die Uhr eines Forum-Mitgliedes aus München. Sein Nickname in der Watchlounge ist Niestefan. Er ist handwerklich sehr begabt und hat seiner PAM112 ein Plexiglas und eine Lünette der 6152 verpasst.


Ich war wirklich erstaunt, wie nah dieser Nachbau am Original ist. Die Fotos der historischen Vorlage folgen. Es ist wirklich ein Meisterwerk. Niestefan sucht noch einen Besitzer einer 372, der sich traut, sich eine solche Lünette für diese Uhr bauen zu lassen. Ich gebe zu, ich überlege...


Auch Ralf Ehlers, der Vintage Panerai Papst in Deutschland war an diesem Abend vor Ort und so konnte ich seine 6152/1 auch in die Hand nehmen. Sie ist direkt aus einem Depot in Italien erworben worden und die Rückseite ist graviert, ein sehr schönes Stück.

 

Weitere schöne Stücke des Abends waren der neue Keramiktourbillon und die neuen Chronographen mit dem eigenen Werk. Die Krone ist der neue Regatta-Chronograph, den ich zwar optisch nicht so schön finde, der aber technisch eine Meisterleistung ist.


Mein persönlicher Gral ist jedoch die neue Bronzo, die unglaublich gut geworden ist. Insofern war ich sehr glücklich, dass ich sie mal an den Arm legen durfte. Das ist eine schöne Erinnerung an diesen gelungenen Abend.


Am nächsten Tag ging es nach einem kurzen Bummel über die Munichtime (dazu mehr an anderer Stelle) mit dem Rikscha-Taxi zur Panerai Boutique.



Dort war zur gleichen Zeit ein bedeutender Sammler von Vintage Panerai eingetroffen und so hatte ich die Gelegenheit, noch einmal zwei schöne Vintage Uhren zu begrabbeln, eine 6152/1 mit Original-Lünette und eine 3646 Cali:


Darüber hinaus hatte er einen alten Tiefenmesser von Panerai dabei. Krasses Teil, das auch nach ca. 80 Jahren immer noch stahlt.


Die 6152/1 durfte ich dann mal etwas näher untersuchen und ans Handgelenk legen. Wahnsinn! Der Charme dieser Vintage Uhren ist unbeschreiblich. An dieser Stelle noch einmal ein Danke Schön an den Sammler!






Man sieht im Vergleich, dass die nachgebaute Lünette ziemlich nah am Original ist.

Dann bekamen wir Hunger und  in Anbetracht des Dinners am Abend - sollte es ein Snack sein. Beim Bummel durch die Stadt kamen wir in Schuhbeck City an. Einem Platz in der Innenstadt, der wohl komplett in Schuhbeck's Hand ist.

Wir entschieden uns für das Schuhbeck's Orlando, was sich als großer Fehler herausstellen sollte.





Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr präsent, dass Herr Schuhbeck einmal Burger für ein großes amerikanisches Schnell-Restaurant entworfen hatte. Das muss ihm so gut gefallen haben, dass er das Konzept nun im eigenen Restaurant auch umsetzen wollte.

Kurz und gut, das Schuhbeck's Orlando ist ein Fast Food Restaurant, das meines Erachtens eines Sternekochs unwürdig ist. Das Essen war okay, aber nicht gut, die Bedienung mega-unfreundlich und die Preise unverschämt hoch für die gebotene Qualität. Touri-Nepp vom Feinsten!

Diese Chicken Nuggets sollten ein Backhend'l sein!!!


Und wenn die Kochprofis aus VOX diesen Lachs serviert bekommen hätten, wäre ihr Urteil vernichtend gewesen....


Zum Nachtisch sollte es dann noch ein Eis werden. Auch das ist meines Erachtens völlig überbewertet. Ausgefallene Sorten? Fehlanzeige! Und das Standard-Eis eher mäßig als gut! 


Glücklicherweise war der Abend deutlich angenehmer. Die Einladung zum Private Dinner haben meine Frau und ich sehr genossen. Eine kleine Jazz Combo sorgte für die passende musikalische Untermalung des Ganzen.


Es gab nochmals schöne Uhren zu sehen. Die Radiomir 1940 Chrongraphen in Rot- und Weißgold sind auch in Natura deutlich schöner gewesen als auf den ersten Pressefotos. Diese beiden SE's lassen auf schöne Serienversionen in Stahl hoffen. In Gold sind sie indes eher unerschwinglich. Sie liegen bei ca. 38.000 EUR. Im Vordergrund sieht man eine der interessantesten SEs dieses Jahres, die Paneristi Forever. Sie ist eine Radiomir 1940 mit DLC-beschichtetem Gehäuse. Das Gehäuse ist dabei allerdings nicht tiefschwarz sondern anthrazit beschichtet. Das gibt der Uhr einen sehr besonderen Touch. Ich finde, sie ist - abgesehen von der 399 - derzeit die schönste 1940.




Hier noch einmal an meinem Arm. Sie trägst sich sehr gut. Das Pig finde ich nicht störend. Alles in allem eine sehr gelungene SE.


Hier noch ein Wristshot des 1940er Chrono und die Werksansicht. Auch diese kann sich sehen lassen. Das skelletierte 8-Tage-Werk ist eine Augenweide. Leider findet man es nur in den Goldmodellen.



Hier sieht man, wie ein alter Tiefenmesser mit dem Geigerzähler geprüft wird. Der Ausschlag des Zählers nach mehr als 80 Jahren zeigt, dass das Gerät nach wie vor strahlt.




Nach dem Essen konnte ich dann noch ein weiteres seltenes Stück in die Hand nehmen. Es ist eine 5218-201A des Watchlounge Gründers Christian Hollenberg. Es handelt sich hierbei um ein wirklich sehr schön erhaltenes Stück der neueren Panerai Pre-V Geschichte.





Alles in allem waren es zwei wunderbare Abende, die wir sehr genossen haben. Ich bin froh, dass ich ein Teil der großen Panerai Familie bin. Ich komme immer wieder gerne nach München zur Munichtime.

Mehr von der Munichtime gibt's die Tage...

Gruß,

Oliver

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